„Wie kann die Verwaltung der Stadt Rahden ernsthaft Wohnbebauung in bekannten Hochwasserrisikogebieten planen? Dafür fehlt uns jegliches Verständnis,“ so die Aussage der Rahdener Grünen in ihrem ersten Treffen im neuen Jahr.
In 2024 hatte die Mehrheit im Rat beschlossen, in Varl an der Straße Alter Kirchweg ein neues Baugebiet auszuweisen. Die Hinweise von dem grünen Fraktionsvorsitzenden Winrich Dodenhöft, dass es sich dort nicht nur um ein sehr nasses, sondern auch ein mögliches Überschwemmungsgebiet handelt, wurde von der politischen Mehrheit ignoriert.
„Die Bezirksregierung in Detmold hat schon lange ein Papier unter dem Titel „Hochwasserrisiko und Maßnahmenplanung Rahden“ herausgegeben. In der Ausgabe aus Dezember 2021 ist In der dazugehörigen Karte der Bereich „Alter Kirchweg“ eindeutig als angrenzend an das Hochwasserrisikogebiet ausgewiesen. Im Maßnahmenplan für Rahden wurde die Stadt darauf hingewiesen, bei der Flächennutzungsplanung und bei der Bebauungsplanung dies zu berücksichtigen. Die Stadt wurde weiterhin aufgefordert bis 2021 zu prüfen ob Informationen für möglicherweise betroffene Grundstück gegebenenfalls mit Anleitungen zu Eigenversorgung bereitgestellt werden. Auch in den Hochwasser- und Überschwemmungskarten des Landes NRW (www.hochwasserkarten.nrw.de) ist nachvollziehbar, dass der Bereich Alter Kirchweg ein Risikogebiet ist. Warum hat sich die Verwaltung nicht im Vorfeld mit diesem Karten- und Infomaterial auseinandergesetzt? Warum hat sie sich nicht im Vorfeld bei der Bezirksregierung erkundigt? Das wäre eindeutig ihre Aufgabe gewesen. Hier wurde offensichtlich auf Zuruf blind geplant. Die Bezirksregierung hat dieser Planung nun einen Riegel vorgeschoben. Nur auf Druck der Bezirksregierung und nicht aus eigener Erkenntnis ist der unsinnige Beschluss wieder aufgehoben worden. Aber bis dahin sind bereits Planungskosten in 5-stelliger Höhe entstanden, die nun buchstäblich versenkt wurden. „Die Verwaltung und der Bürgermeister weisen immer wieder darauf hin, dass Rahden große finanzielle Probleme hat. Aber mit derartigen unausgereiften Planungen, sind ein Teil der Probleme auch hausgemacht,“ so Winrich Dodenhöft.
Die Rahdener Grünen erwarten von der Verwaltung und vom Bürgermeister, dass mit den finanziellen Ressourcen der Stadt sorgsam umgegangen wird und Planungsmaßnahmen sorgfältiger vorbereitet werden.